Geometrische Interpretation der komplexen Zahlen
Fasst man den Real- und Imaginärteil einer komplexen Zahl
als kartesische Koordinaten eines Punktes P der (x,y)-Ebene auf, so lässt sich
jeder komplexen Zahl genau ein
Bildpunkt
zuordnen und umgekehrt.
Die Menge der komplexen Zahlen wird somit geometrisch als 2-dimensionale
Ebene (komplexe Ebene oder
Gaußsche Zahlenebene) interpretiert.
Gaußsche Zahlenebene
Durch eine solche geometrische Perspektive können weitere Eigenschaften
von komplexen Zahlen
und verschiedene Rechenoperationen veranschaulicht werden:
Der Betrag von
ist der Abstand zum Ursprung.
Die Punkte der x-Achse (reellen Achse)
entsprechen den reellen, die Punkte
der y-Achse (imaginären Achse)
den rein imaginären unter den komplexen
Zahlen. Die zu
konjugiert komplexe Zahl ergibt sich durch Spiegelung
von
an der reellen Achse.
Ist
der Winkel, der von der reellen Achse und dem "Ortsvektor"
von
eingeschlossen wird, so gilt
und
ist der Betrag,
der (Phasen-)Winkel oder das Argument der komplexen Zahl
Jede komplexe Zahl kann also durch ihren Betrag
und ihren Winkel (bis auf Vielfache von
)
eindeutig bestimmt werden. Damit kann man auch andere Darstellungen
einer komplexen Zahl (Polardarstellung bzw.
trigonometrische Darstellung und Exponentialdarstellung) herleiten.
Geometrisch ist
also nichts anderes als
d.h.
entspricht
Die komplexe Addition entspricht genau der Addition von Vektoren
im
Algebraisch besteht der Unterschied zwischen
und
darin, dass man auf
neben der Addition noch eine Multiplikation
hat, wohingegen es in
keine interessante Multiplikation zweier Vektoren
gibt, die wieder einen Vektor liefert (außer derjenigen, die
gerade zu
macht).
In den Anwendungen werden komplexe Zahlen
meist durch sogenannte
Zeiger dargestellt.
Dabei handelt es sich um die bildliche Darstellung
einer komplexen Zahl in Form eines Pfeils, der im
Koordinatenursprung startet und
am Bildpunkt P(z) endet. Er wird oft mit dem Symbol
gekennzeichnet.
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